Geschichte 1945 bis 1949
1945
Die Kriegsjahre bedeuteten für die junge Familie eine schwere Zeit und man verlor in den Kriegswirren fast alles Hab und Gut.
Nach der Flucht landete man mit den verbliebenen Tieren und 76 Angestellten in Thüringen und konnte dort schon kurz nach Kriegsende wieder auftreten.
Da Herr Williams einen britischen Pass besaß, wurde bereits im Juni 1945, nur wenige Wochen nach Kriegsende, wieder in den angemieteten Zeltanlagen des Circus Carl Hagenbeck als “The Great Williams Circus Show” spielen.
In der Nachkriegszeit wurde der Circus zum Sprungbrett für manch grosse Circuskarriere. Der bekannte Raubtierlehrer, Gerd Siemoneit-Barum heuerte 1946 im Hause Williams als “Mädchen für Alles” an, bevor er zum Circus Barum wechselte.
Heinz Geier, späterer Direktor des Doppelcircus Busch-Roland, fing bei Williams als Tierpfleger an und im Jahre 1947 fand Günther Gebel bei Williams eine Bleibe. Heinz E. Baumann, besser bekannt als Charly Baumann, machte ab 1947 Station bei Williams und entdeckte dort sein Talent zum Raubtierlehrer als er 1950 beim Gastpiel in Hamburg dem Dompteur Jean Michon während eines Löwenangriffes wagemutig zu Hilfe kam.
Auch für die den Sitzungskarneval in Düsseldorf und Köln war der Circus Williams von großer Bedeutung. Da die meisten Säle noch vom Kriege zerstört waren, mieteten die Düsseldorfer Karnevalisten 1947 das beheizte Winterzelt des Zirkus an der Erkrather Straße für ihre erste größere Karnevalssitzung.
In Köln errichteten Carola und Harry Williams ab 1946 einen halbfesten Winterbau an der Aachener Strasse, der mit einem Fassungsvermögen von 2.500 Zuschauern im Juli 1947 als größte Mehrzweckhalle in Köln eingeweiht wurde. In der Nachkriegszeit war die Beschaffung von Baumaterial äusserst schwer und so kam es zu manch ungewöhnlichem Tauschgeschäft: So tauschte der Zirkus Elefantenmist gegen Baustoffe.
Der Mist wurde damals als hochwertiger Dünger geschätzt.
Auf einer Karnevalssitzung des Fußballvereins 1. FC Köln überreichten Carola und Harry Williams der Mannschaft einen kleinen Geißbock als Glücksbringer.
Der Legende nach war das kleine Tierchen im Rampenlicht so aufgeregt dass es den Trainer Hennes Weisweiler anpinkelte. Damit hatte das Maskottchen auch seinen Namen weg: “Hennes”.
Auch der Nachfolger Hennes II wurde von der Familie Williams gestiftet.
Der Name Carola Williams ist auf Grund ihres sozialen Engagements und ihrer Unterstützung beim Wiederaufbau der St. Aposteln Kirche am Kölner Neumarkt sowie eines Krankenhauses noch bis heute eng mit der Stadt Köln verbunden und tief in der Bevölkerung verwurzelt.